10 Häufige Cybersecurity-Mythen entlarvt

Cybersicherheit ist in der heutigen digitalen Welt ein heikles Thema, da Unternehmen jeder Größe Bedrohungen durch böswillige Akteure ausgesetzt sind, die Schwachstellen zur Erzielung finanzieller Gewinne oder anderer schädlicher Zwecke ausnutzen. Trotz der Fülle an verfügbaren Informationen gibt es jedoch mehrere hartnäckige Mythen, die das Verständnis von Cybersecurity-Bedrohungen beeinträchtigen und Unternehmen gefährden. Lassen Sie uns diese Mythen nacheinander entlarven:

Alexander Busse

6/11/20243 min lesen

Mythos #1: Mein Unternehmen ist zu klein, um als Hacking-Ziel interessant zu sein.

Realität: Kleine Unternehmen sind tatsächlich gefragte Ziele für Cyberangriffe aufgrund ihrer vermeintlich mangelnden robusten Sicherheitsmaßnahmen. Tatsächlich richten sich 43 Prozent aller Cyberangriffe gegen kleine Unternehmen (Accenture-Studie). Cyberkriminelle sehen sie oft als einfachere Ziele mit potenziell wertvollen Daten und weniger ausgereiften Abwehrmaßnahmen.

Mythos #2: Antivirensoftware allein kann meine Organisation vor gängigen Bedrohungen schützen.

Realität: Obwohl Antivirensoftware ein wesentlicher Bestandteil der Cybersecurity ist, ist sie keine umfassende Lösung. Keine Antivirensoftware kann beispielsweise vor Social Engineering oder schlechten Passwörtern schützen. Heutige Bedrohungen sind ausgeklügelt und entwickeln sich ständig weiter, was einen mehrschichtigen Abwehransatz erfordert, der unter anderem Firewalls, Intrusion-Prevention-Systeme und Benutzerschulungen umfasst.

Mythos #3: Das Ändern von Passwörtern reicht aus, um mein Konto zu schützen

Realität: Regelmäßiges Aktualisieren von Passwörtern ist zwar wichtig, aber nur ein Aspekt einer guten Sicherheitsroutine. Starke, einzigartige Passwörter sind entscheidend, aber Organisationen sollten auch Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) implementieren, um eine zusätzliche Schutzschicht gegen unbefugten Zugriff zu bieten.

Mythos #4: Backups sind nicht notwendig; meine Organisation kann Daten immer aus der Cloud wiederherstellen.

Realität: Cloud-Dienste bieten zwar bequeme Backup-Lösungen, sind jedoch nicht vor Datenverlust oder -beschädigung geschützt. Regelmäßige Backups, sowohl vor Ort als auch außerhalb des Standorts, sind unerlässlich, um die Geschäftskontinuität im Falle eines Cybervorfalls oder Hardwareausfalls sicherzustellen. Sie sollten die 3-2-1-Backup-Strategie in Betracht ziehen: Sie sollten drei Kopien Ihrer Daten auf zwei verschiedenen Medien haben, wobei eine Kopie außerhalb des Standorts für die Katastrophenwiederherstellung aufbewahrt wird.

Mythos #5: Die Einhaltung der Mindestanforderungen an die Cybersicherheit reicht aus.

Realität: Die Einhaltung von Branchenvorschriften ist wichtig, sollte jedoch nicht der einzige Fokus der Cybersecurity-Bemühungen sein. Compliance-Standards repräsentieren oft die minimalen Anforderungen, die messbar sind aber möglicherweise nicht alle potenziellen Risiken ausreichend abdecken. Ein proaktiver Ansatz sowie die Pflege einer aktiven Sicherheitskultur sind entscheidend, um neuen Bedrohungen einen Schritt voraus zu sein.

Mythos #6: Verschlüsselte Daten alleine werden meine Organisation vor Datenverlust schützen.

Realität: Verschlüsselung ist für den Schutz von Daten sowohl während der Übertragung als auch bei der Speicherung unerlässlich, stellt jedoch keine eigenständige Lösung zur Verhinderung von Angriffen dar. Eine umfassende Sicherheitsstrategie muss Verschlüsselung mit robusten Zugriffskontrollen, kontinuierlicher Überwachung und proaktiver Bedrohungserkennung kombinieren, um Ihr Unternehmen wirksam zu schützen.

Mythos #7: Das IT-Team allein ist für Cybersicherheit zuständig.

Realität: Cybersicherheit ist eine gemeinsame Verantwortung, die alle Mitglieder einer Organisation betrifft. Von der obersten Führungsebene bis hin zu den Mitarbeitern an der Basis spielen alle eine Rolle bei der Aufrechterhaltung einer sicheren Umgebung und der Einhaltung bewährter Verfahren zur Risikominderung. Während jedoch die Führungsebene rechenschaftspflichtig ist, sollte jeder in der Organisation Verantwortung für Cybersicherheit übernehmen.

Mythos #8: Die Sicherheit wird nur von externen Angreifern bedroht.

Realität: Während externe Angreifer ein großes Problem darstellen können, können interne Bedrohungen ebenso schädlich sein. Mitarbeiter mit Zugang zu sensiblen Daten können versehentlich oder absichtlich die Sicherheit gefährden, was die Bedeutung robuster Zugangskontrollen und der Mitarbeiterschulung umso deutlicher macht.

Mythos #9: Ich bin zu smart, um gehackt zu werden.

Realität: Viele Menschen glauben, dass ihre IT-Kenntnisse und ihr Wissen über Cybersicherheit sie ausreichend vor Cyberangriffen schützen. In Wirklichkeit ist jedoch kein System völlig unverwundbar und kein Mensch unfehlbar. Die Wahrscheinlichkeit, gehackt zu werden, hängt auch von den Ressourcen und der Entschlossenheit potenzieller Angreifer ab. Selbst die fortschrittlichsten Abwehrmaßnahmen können kompromittiert werden, wenn beispielsweise eine neue Schwachstelle entdeckt wird und der Hersteller diese nicht schnell genug behebt. Daher ist es wichtig zu verstehen, dass jeder zum Opfer werden kann. Anstatt sich nur auf die eigene Fähigkeit zu verlassen, einen Angriff zu erkennen, ist es ratsam, eine umfassende Cybersicherheitsstrategie zu verfolgen, die beispielsweise schnelle Updates, kontinuierliche Überwachung und einen Notfallplan umfasst. Die entscheidende Frage ist nicht, ob man zu smart ist, um gehackt zu werden, sondern ob man smart genug ist, um darauf vorbereitet zu sein.

Mythos #10: "Eine Cyber-Versicherung deckt alle meine Kosten bei einem Cyberangriff ab.

Realität: Eine Cyber-Versicherung kann ein wichtiger Bestandteil einer Strategie sein, ist aber kein Allheilmittel gegen Schäden. Die Policen enthalten häufig Einschränkungen und Ausschlüsse, und ungenaue Angaben beim Abschluss können zu einer Verringerung der Leistungen führen. Es ist wichtig, dass Sie Ihre Verantwortung verstehen und sicherstellen, dass Sie ausreichend gegen Angriffe gewappnet sind. Eine Versicherung allein reicht nicht aus. Investieren Sie in robuste Sicherheitsmaßnahmen und proaktive Präventionsstrategien. Eine Cyber-Versicherung sollte Ihre Cyber-Sicherheitspraktiken ergänzen, nicht ersetzen.

Zum Abschluss: Die Entlarvung dieser gängigen Cybersicherheits-Mythen ist von entscheidender Bedeutung, damit Organisationen einen proaktiven und umfassenden Sicherheitsansatz verfolgen können. Indem sie informiert bleiben und bewährte Verfahren anwenden, können sich Unternehmen besser vor den sich ständig ändernden Bedrohungen schützen.

Wenn Sie weitere Hilfe benötigen, zögern Sie nicht, uns zu kontaktieren, um Ihr Unternehmen sicherer zu machen.